Wir bedürfen deiner nicht Wir können all das auch alleine Wir haben alles, was wir brauchen Zuhause oder auf dem Spielplatz Und doch... Bitte! Melde dich, ruf an, schreib Denk an uns Und wenn du einfach vorbeikommen magst Findest du uns Zuhause oder auf dem Spielplatz Es gibt Reiswaffeln – Nudelsuppe – Apfelmus Bring ruhig Kuchen – Kekse – Kaffee – Wein ['zalaːt] [ˈaʊ̯fˌlaʊ̯f] [ˈbʁaːtn̩] [biːɐ̯] Nein, du musst nicht extra ‘was besorgen All das gibt es Zuhause oder auf dem Spielplatz Frag bitte nicht, wie’s uns geht Erzähl lieber Von Gött*innen, Held*Innen, deiner Welt innen Was liest du zurzeit? Woran arbeitest du? Was liegt auf deinem Nachttisch? Was war dein erster Gedanke am Morgen? Worüber möchtest du streiten? Wovon zehrst du? Verzeih, wenn das Gefühl Wir hätten nichts zu erzählen Uns schweigen lässt Wir waren Zuhause oder auf dem Spielplatz Also gut, hör zu... Gestern waren wir baff Das Kind hat verstanden, wie eine Blockflöte funktioniert Morgens den Tränen nahe, haben wir diskutiert ob wir bei Regen Sandalen anziehen... ob die Strumpfhose in die Wäsche muss... ob der Elefant in den Rucksack passt... Und dann spielte es auf der Flöte eine große Terz - Immer wieder - Wir haben geweint Vor Freude Stolz Einfach so Wie heute Nachmittag Lang her, dass wir in diesem Park waren Wir erinnern uns genau Noch vor einem halben Jahr war das Kind zu klein für dieses Spielgerät Doch es wollte unbedingt das Kletternetz hinauf Wir mussten genauso gezitterten haben Wie dieses Elternteil neben uns Während unser Kind bereits zum zweiten Mal hinaufkraxelt Du sagst, Danke dass man sich mit uns noch normal unterhalten kann. Seit deine alte Schulfreundin ein Kind bekommen hat kannst du mir ihr über nichts anderes mehr reden Wir bemühen uns Doch auch sie ist Zuhause oder auf dem Spielplatz Selbst wenn du weißt, wir werden absagen - Lad uns ein Selbst wenn du weißt, es ist Zu spät - Nimm uns mit! Wir wissen du musst lange arbeiten Vielleicht geht es doch eine Stunde früher? Danke, dass du zu uns zum Essen kommst Und wir am Ende doch auf der Couch Nur Teetrinken Mach gerne den Abwasch Oder bleib Sitzen Spiel mit den Kindern wir machen das schnell [ˈbɪtə] [ˈdaŋkə] [ˈkaɪ̯nə ˈuːɐ̯ˌzaxə] (Was uns wirklich helfen würde, fragen wir stumm: Kannst du die Wäsche aufhängen - falten - einräumen?) Koch gerne Du beim nächsten Mal Am besten bei uns zuhause oder auf dem Spielplatz Wir hatten uns einst geschworen Familie anders zu machen Wir wollten keinen Kern, um den das Fruchtfleisch gammelt, Das sauer aufstößt, weil wir alles schlucken mussten. Wir wollten eine Familie mit dir Du, aber hast keinen Begriff dafür Wir laden dich dennoch ein Du kannst jederzeit kommen und gehen Du musst nicht mal bleiben Du, aber verpasst zu antworten: “sorry” Also starren wir ins Handy jede für sich allein Zuhause oder auf dem Spielplatz Wir bedürfen deiner nicht Wir können all das auch alleine Wir haben alles, was wir brauchen Zuhause oder auf dem Spielplatz

Schrei, mein Kind Wein, mein Kind Lass alles raus Lass es los Lass all das gehen, was deinen Schlaf dir nimmt. In dir find Ruh, mein Kind Nein, sorge nicht Morgen kommt bald Gib dir Zeit Uns gib die Sorge zu tragen, was Schlaf dir nimmt. Für heute genug erlebt, genug verdreht, genug bewegt Heute muss nichts mehr geschehen Nein, nichts muss mehr heute geschehen, mein Kind Also lass los, mein Kind und träum geschwind von deinem Tag Lass dir Zeit Wir bleiben bei dir Lass all das geh'n und schlaf.